Summerschool der Koldewey-Gesellschaft, 28. August – 5. September 2023, Rom
Ende August 2023 richtete das Architekturreferat an der Zentrale in Kooperation mit der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) die zehntägige, zweite Summerschool der Koldewey-Gesellschaft unter dem Titel „Archäologische Bauforschung und Kulturgutschutz“ auf dem Kapitol in Rom aus. Der Kurs zielte darauf ab, den insgesamt 13 Teilnehmer:innen Einblicke in die Besonderheiten der Bauforschung im Rahmen archäologischer Feldprojekte zu geben, verschiedene Dokumentationstechniken anzuwenden und zu diskutieren sowie Verfahren und Abläufe für die schnelle Dokumentation, Bewertung und Sicherung von Kulturerbe in Krisensituationen zu erproben, die im Rahmen des Projekts KulturGutRetter entwickelt werden. Das gemeinsam von DAI, dem Technischen Hilfswerk und dem Leibniz-Zentrum für Archäologie getragene Projekt zielt auf die Entwicklung eines Mechanismus für die schnelle Hilfe für Kulturgut in Krisensituationen weltweit. Die Teilnehmenden wirken an der Erprobung und Verfeinerung von Abläufen mit.
Die teilnehmenden Studierenden kamen von verschiedenen deutschsprachigen Hochschulen aus Studiengängen der Architektur, Historischen Bauforschung und Denkmalpflege sowie für Baukulturerbe. Die Kosten für die Unterkunft in Rom übernahm das DAI und unterstützte darüber hinaus mit einem Mobilitätszuschuss für Hin- und Rückreise.
Seit 2018 führt die Abteilung Rom des DAI umfangreiche Untersuchungen auf dem Kapitol durch, u.a. mittels geophysikalischer Prospektionen, begrenzter Ausgrabungen und mittels einer Dokumentation der baulichen Reste, welche einen enormen zeitlichen Bogen spannen – vom antiken Tempel des Iuppiter Optimus Maximus bis zu preußischen Bauten des 19. Jahrhunderts, darunter die Casa Tarpeia, in der 1829 das Instituto di Corrispondenza Archeologica – das heutige Deutsche Archäologische Institut – begründet wurde, sowie ein für das Kaiserlich-Deutsche Archäologische Institut von Paul Laspeyres 1877 errichtetes Gebäude.
Am Beispiel kaiserzeitlicher Bauglieder wurde in den ersten Tagen sowohl die skizzenhafte Annäherung und Detailbeobachtung geübt, als auch die Structure from Motion (SfM) Methode angewandt. Bewusst wurden dabei übliche Verfahren mit professionellen Spiegelreflex-Kameras und kommerzieller Software alternativen Wegen über open source Programme und Smartphone-Apps gegenübergestellt und verglichen. Die am Computer prozessierten Punktwolken und Orthofotos dienten als Grundlage für detaillierte Handzeichnungen derselben Bauglieder, die wiederum direkt am Objekt erstellt und mit händisch vermessenen Schnittzeichnungen kombiniert wurden. In kleineren Gruppen konnten die Studierenden zusätzlich Einblicke in Tachymetrie und 3D-Laserscanning gewinnen. Im zweiten Teil der Summerschool wurde mit Hilfe von Tablets und der mobilen App QField die Schadenserfassung, -kartierung und -beurteilung an Fassaden und Baugliedern erprobt. Abgerundet wurde das Programm durch Exkursionen und Führungen über das Kapitol, die Villa von Sette Bassi und die Domitilla-Katakombe.
Plakat Koldewey Summerschool Rom 2023
Aufnahme kaiserzeitlicher Bauglieder mit kombinierten Dokumentationstechniken (Foto: T. Busen, DAI)
Team und Teilnehmer:innen der Summerschool in Rom (Foto: F. Zandonai, DAI)
Schadenskartierung an Hausfassaden mit Hilfe von digitalen Applikationen (Foto: T. Busen, DAI)
Die teilnehmenden Studierenden kamen von verschiedenen deutschsprachigen Hochschulen aus Studiengängen der Architektur, Historischen Bauforschung und Denkmalpflege sowie für Baukulturerbe. Die Kosten für die Unterkunft in Rom übernahm das DAI und unterstützte darüber hinaus mit einem Mobilitätszuschuss für Hin- und Rückreise.
Seit 2018 führt die Abteilung Rom des DAI umfangreiche Untersuchungen auf dem Kapitol durch, u.a. mittels geophysikalischer Prospektionen, begrenzter Ausgrabungen und mittels einer Dokumentation der baulichen Reste, welche einen enormen zeitlichen Bogen spannen – vom antiken Tempel des Iuppiter Optimus Maximus bis zu preußischen Bauten des 19. Jahrhunderts, darunter die Casa Tarpeia, in der 1829 das Instituto di Corrispondenza Archeologica – das heutige Deutsche Archäologische Institut – begründet wurde, sowie ein für das Kaiserlich-Deutsche Archäologische Institut von Paul Laspeyres 1877 errichtetes Gebäude.
Am Beispiel kaiserzeitlicher Bauglieder wurde in den ersten Tagen sowohl die skizzenhafte Annäherung und Detailbeobachtung geübt, als auch die Structure from Motion (SfM) Methode angewandt. Bewusst wurden dabei übliche Verfahren mit professionellen Spiegelreflex-Kameras und kommerzieller Software alternativen Wegen über open source Programme und Smartphone-Apps gegenübergestellt und verglichen. Die am Computer prozessierten Punktwolken und Orthofotos dienten als Grundlage für detaillierte Handzeichnungen derselben Bauglieder, die wiederum direkt am Objekt erstellt und mit händisch vermessenen Schnittzeichnungen kombiniert wurden. In kleineren Gruppen konnten die Studierenden zusätzlich Einblicke in Tachymetrie und 3D-Laserscanning gewinnen. Im zweiten Teil der Summerschool wurde mit Hilfe von Tablets und der mobilen App QField die Schadenserfassung, -kartierung und -beurteilung an Fassaden und Baugliedern erprobt. Abgerundet wurde das Programm durch Exkursionen und Führungen über das Kapitol, die Villa von Sette Bassi und die Domitilla-Katakombe.
Plakat Koldewey Summerschool Rom 2023
Aufnahme kaiserzeitlicher Bauglieder mit kombinierten Dokumentationstechniken (Foto: T. Busen, DAI)
Team und Teilnehmer:innen der Summerschool in Rom (Foto: F. Zandonai, DAI)
Schadenskartierung an Hausfassaden mit Hilfe von digitalen Applikationen (Foto: T. Busen, DAI)
Meldung vom 18.01.2024
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